Ausbilder*innen-Stammtisch in der A. Loacker Konfekt GmbH
Am Donnerstag, den 27. Juni 2024, lud das Ausbilderforum Tirol zum Ausbilder*innen-Stammtisch in der A. Loacker Konfekt GmbH nach Heinfels. Manuel Ploner, Bereichsleiter Mitarbeiter*innen-Entwicklung, begrüßte die rund 35 Teilnehmer*innen und führte sie durch Produktion und Werkstätte. Peter Kassewalder, Lehrlingsverantwortlicher und Diplomierter Lehrlingsausbilder stellte anschließend die Lehrlingsausbildung bei Loacker vor. Zudem erläuterte er den Teilnehmer*innen verschiedene Möglichkeiten projektbezogener Tätigkeit, die Lehrlinge über die verschiedenen Firmenbereiche hinweg ausüben können. Darüber hinaus berichtete Kassewalder über die Förderungen von Frauen in nicht traditionellen Berufen sowie die Förderung von Lehre mit Matura.
Nach den Führungen bot Manuel Ploner denTeilnehmer*innen einen Einblick in die Firmengeschichte und präsentierte dazu verschiedene Zahlen. So arbeiten derzeit weltweit mehr als 1.000 Personen im Unternehmen. Davon entfallen allein 400 Mitarbeiter*innen auf den Standort in Heinfels. Im Jahr 2024 haben hier 20 Lehrlinge mit einer Lehre begonnen und 19 haben sie erfolgreich abgeschlossen. Besonders stolz ist man auch auf die vielen Erfolge bei der LAP, auf vier goldene Leistungsabzeichen und vier bestandene Meisterprüfungen. Zudem haben fünf Lehrlinge die Lehre mit Matura abgeschlossen. Aktuell werden bei Loacker die Lehrberufe Maschinenbautechnik mit Spezialmodul Automatisierungstechnik, Elektrotechnik mit Spezialmodul Anlagen- und Betriebstechnik, Informationstechnologie und Systemtechnik und Lebensmitteltechnik ausgebildet.
Im Anschluss stellte Nina Hainzer, hauptberufliche Lehrlingsausbilderin und direkte Ansprechperson für die Lehrlinge, die Berufsprofile der einzelnen Lehrberufe und die Grundausbildung für die Lehrlinge im Unternehmen vor. Zudem gewährte sie einen Einblick in das diesjährige Lehrlingsprojekt. Das Projekt reichte über Mikrobiologische Analyse, Produktionsplanung bis hin zur Durchführung und Präsentation durch die Lehrlinge.
Nach einem ausgezeichneten Mittagessen in der Loacker Kantine präsentierte Manuel Ploner verschiedene Zahlen aus dem Arbeitsmarkbereich. Neben dem Verhältnis von offenen Lehrstellen vs. Lehrstellensuchenden erwiesen sich Zahl der ein- und auspendelden Personen sowie die Altersstruktur im Bezirk Lienz als interessant. So wird im Bezirk Lienz bis 2043 ein Drittel der Bevölkerung älter als 65 Jahre sein. Zudem ist der Anteil ausländischer Arbeitskräfte im Bezirk LIenz verglichen mit dem österreischischen Durchschnitt besonders niedrig. Insgesamt deuten die Faktoren auf einen starken Rückgang der Erwerbstätigenquote hin.
Ausgehend von der Zahlenlagen leiteten Manuel Ploner und Eva Spiegel-Peters vom Ausbilderforum zur Diskussionsrunde über. Gemeinsam diskutierte man über das Thema „Wie können Lehrlinge für den Betrieb gewonnen werden und wie schafft man es, sie im Betrieb zu behalten?”. Dabei wurde in erster Line über Employer Branding für Lehrlinge und die Werte der jungen Generationen gesprochen. Zudem tauschten sich die Teilnehmer*innen über die Frage aus, wie man die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Generationen im Betrieb organisiert.
Die Teilnehmer*innen sind sich einig, dass Ausbilder*innen die notwendigen Ressourcen für die persönliche Betreuung und individuelle Förderung ihrer Lehrlinge erhalten sollen. Durch hohe Ausbildungsqualität kann man als Lehrbetrieb dann sowohl junge Menschen als auch deren Eltern von der Attraktivität der Lehre überzeugen. Das Ausbildungspersonal spielt bei der Erreichung dieser beiden Zielgruppen eine entscheidende Rolle, so die Teilnehmer*innen. Als Beispiele für die Sichtbarmachung von Ausbildungsqualität wurden Prädikate wie der Ausgezeichnete Tiroler Lehrbetrieb diskutiert. Die Teilnehmer*innen stimmen überein, dass man die zu erfüllenden Kriterien im Unternehmen auch leben muss. Manuel Ploner betonet abschließend, dass die Verantwortung bei jedem einzelnen Lehrbetrieb liege, um das Image und die Attraktivität der Lehre zu steigern.
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