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Ausbilder*innen-Stammtisch am Westfriedhof

©IKM/F.Bär
21 Mai

Am 12. Mai 2025 durfte das Ausbilderforum gemeinsam mit dem Stadtmagistrat Innsbruck zum zweiten Ausbilder*innen-Stammtisch des Jahres an den städtischen Westfriedhof einladen. Damit fand zum ersten Mal in der Geschichte des Ausbilderforums ein Stammtisch an einem Friedhof statt.

Der Westfriedhof als Austragungsort steht gewissermaßen symbolisch für die Vielfalt der Lehrlingsausbildung im Stadtmagistrat. Die Stadt Innsbruck bildet nämlich seit vielen Jahren Lehrlinge in verschiedenen städtischen Ämtern aus. Die Bandbreite der Lehrberufe reicht dabei von der Forstarbeit über die IT bis hin zur Verwaltung, der Vermessungstechnik und das Bibliothekswesen. Im Garten- und Grünanlagenbereich betreuen Lehrlinge der Stadt unter anderem auch die Anlagen am Westfriedhof.

Begrüßung

Am Friedhof begrüßte Magistratsdirektorin Mag.a Gabriele Herlitschka, MSc die rund 40 Gäste und freute sich über das rege Interesse am Ausbilder*innen-Stammtisch. Schließlich ist dem Stadtmagistrat mit seinen an die 2.000 Mitarbeiter*innen die Lehrlingsausbildung ein großes Anliegen. So erfahren die Lehrlinge im Stadtmagistrat von Anfang an eine engmaschige Betreuung und finden viele Möglichkeiten zur Mitgestaltung, Entfaltung und Weiterentwicklung vor. Zudem wird die Ausbildung stetig an die Anforderungen einer sich wandelnden Arbeitswelt und Gesellschaft und angepasst. Dadurch erhalten die Lehrlinge eine fundierte und hochwertige Ausbildung, die ihnen beste Chancen für ihre Zukunft bietet, so Gabriele Herlitschka.

Führung durch den Westfriedhof

Nach den Grußworten von Magistratsdirektorin Herlitschka ergriff Mag. Alexander Legniti, Referatsleiter der Städtischen Friedhöfe, das Wort. Einleitend erzählte er, dass der Westfriedhof 1856 angelegt wurde und gemeinsam mit dem Ostfriedhof zu den beiden Hauptfriedhöfen der Stadt zählt. Zwar ist der Westfriedhof flächenmäßig kleiner, birgt aber eine reiche Palette an Kunstschätzen und Naturvielfalt, darunter über 150 Jahre alte Robinien und diverse Vogelarten.

In den bekannten Arkadengräbern des Westfriedhofs ruhen bekannte Persönlichkeiten und Ehrenbürger*innen der Stadt wie Wilhelm Greil, Martin Rapoldi, Anton Eder, Diana Budisavljević oder Hilde Zach. Zudem haben einige bekannte Innsbrucker Kaufmannsfamilien hier ihre Familiengräber. Alexander Legniti verweilte mit den Gästen bei einigen Gräbern und bot mit seinen kenntnisreichen und humorvollen Ausführungen spannende Einblicke in die Innsbrucker Lokalgeschichte.

Zudem zeigte er den Teilnehmer*innen besonders sehenswerte Gräber, die mit Mosaiken oder Skulpturen aus Marmor oder Bronze geschmückt sind und daher auch von kunsthistorischem Interesse sind. Darüber hinaus konnten die Teilnehmer*innen auch die Kapelle besichtigen, in der eine Darstellung des Jüngsten Gerichts von Franz Plattner zu sehen ist.

Nach der Besichtigung der Arkadengräber geleitete Alexander Legniti die Gäste durch die Gräberfelder zum südlichen Friedhofsbereich, in dem sich der evangelische und jüdischem Friedhofsteil befinden. Im jüdischen Friedhofsteil sind jüdische Bürger*innen Innsbrucks, im ersten Weltkrieg gefallene jüdische Soldaten und mit Richard Graubart ein Opfer der Novemberpogrome 1938 begraben. Hier beleuchtete der insbesonder das Schicksal des polnischen Juden Jakob Justman, der im Zweiten Weltkrieg gemeinsam mit seiner Tochter Leokadia unter falscher Identität aus Polen nach Tirol geflohen war. Nachdem beide verraten worden waren, wurde Jakob Justman im KZ Reichenau ermordet. Leokadia Justman, der die Flucht aus dem Innsbrucker Polizeigefängnis gelang, überlebte den Holocaust. Ihre schriftlich festgehaltenen Erinnerungen sind nun Gegenstand einer Ausstellung im Landhaus, zu der Alexander Legniti die Gäste herzlich einlud.

Impulsvortrag zur Lehrlingsausbildung im Stadtmagistrat

Nach Abschluss dieser lehrreichen und spannenden Führung eröffnete Sabine Floßmann, Lehrlings- und Gleichbehandlungsbeauftragte im Stadtmagistrat, den letzten Programmpunkt. In einem interessanten Impulsvortrag erläuterte sie die Ausbildungsstrategie des Stadtmagistrats. Dabei unterstrich sie die intensiven Bemühungen um eine qualitativ hochwertige Ausbildung, die im Dezember 2023 auch mit der Verlängerung des Prädikats „Ausgezeichneter Tiroler Lehrbetrieb“ gewürdigt worden sind.

So wird im Stadtmagistrat bereits vor Lehrbeginn gemeinsam mit den künftigen Lehrlingen eine Potenzialanalyse durchgeführt, bei der die persönlichen Stärken und Interessen der potenziellen Lehrlinge untersucht werden. Darüber hinaus sorgt man mit einem intensiven Onboarding-Prozess und einem breiten Zusatzangebot an Veranstaltungen und Schulungen dafür, dass die Lehrlinge nicht nur eine fachlich fundierte Ausbildung erhalten, sondern auch persönliche und soziale Kompetenzen ausbauen können.

Aktuell werden im Stadtmagistrat 12 Lehrberufe angeboten und 20 Lehrlinge ausgebildet, auch in Form einer Verlängerten Lehre. Die Ausbilder*innen im Stadtmagistrat definieren gemeinsam mit den Lehrlingen individuelle Ziele und fördern diese gezielt – stets mit dem Anspruch, die Jugendlichen dort abzuholen, wo sie stehen, so Floßmann. Weiters berichtete die Lehrlingsbeauftragte, dass die Lehrlinge im Rahmen des Onboarding-Prozesses eine Führung durchs Rathaus erhalten, das Büro des Bürgermeisters besuchen und diverse Ausbildungsstätten wie die Stadtbibliothek kennenlernen. Gemeinsame Aktivitäten wie Adventkranzbinden oder Kekse backen helfen dabei, die räumliche Distanz zwischen den Ausbildungsstätten zu überbrücken. Oft entstehen dabei sogar Freundschaften zwischen den verschiedenen Lehrlingen.

Für Ausbilder*innen bietet das Stadtmagistrat ein eigenes Fortbildungsprogramm an. Im Rahmen dieses Programms wurden unter anderem schon 12 Mentor*innen ausgebildet. Im Oktober folgen dann weitere 12. Das gesamte Programm ist auf die Ausbildung im Stadtmagistrat ausgerichtet, ganz nach dem Prinzip „Wer gut ausgebildet ist, bildet selbst gut aus“.

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