Ausbilder*innen-Stammtisch im Ausbildungszentrum Metall

29
Apr
Am 10. April 2025 eröffnete das Ausbilderforum im Ausbildungszentrum Metall des BFI Tirol in Wattens die Stammtisch-Saison 2025. Vor Ort begrüßten Lydia Hosp-Pletzer (BFI Tirol Personalleitung), Karl Platzer (Standortleiter) und Katharina Hechl (Ausbilderforum Tirol) die Gäste und freuten sich über das rege Interesse an der Veranstaltung.
Begrüßung und Betriebsführung
Karl Platzer, Standortleiter des Ausbildungszentrums, hieß die Gäste willkommen. Er berichtete, dass das Ausbildungszentrum in Wattens seit über 25 Jahren Aus- und Weiterbildungen im Bereich Metalltechnik anbietet. Mit über 2.000 m2 ist es damit eines der größten Ausbildungszentren Tirols.
Die Zielgruppe des Ausbildungszentrums umfasst sowohl Jugendliche als auch Erwachsene, so Platzer. Jugendliche ohne Lehrstelle können im Ausbildungszentrum eine überbetriebliche Lehre absolvieren. Zudem bietet man vor Ort im Auftrag des AMS LAP-Vorbereitungskurse im Metallbereich an. Diese Kurse können, wie Weiterbildungen im (CNC-) Drehen und Fräsen, auch berufsbegleitend absolviert werden.
Die Ausbildung am Standort umfasst die Bereiche Metalltechnik/Maschinenbautechnik und Metallbearbeitungstechnik bzw. Kurse für Metallbearbeiter*innen. Außerdem werden im Ausbildungszentrum Metall Kurse in den Bereichen Schweiß- und Verbindungstechnik, Hydraulik und Pneumatik sowie Steuer- und Regelungstechnik angeboten. Dadurch sind das Gebäude und die Anlagen im Prinzip kontinuierlich in Benutzung.
Anschließend führten die Lehrlingsausbilder Georg Bucher und Andreas Egger die Teilnehmer*innen durch das Ausbildungszentrum. Im Rahmen der Führungen lernten die Gäste die Räumlichkeiten und Maschinen kennen und erfuhren Wissenswertes zur Lehrlingsausbildung vor Ort. So wurde etwa das Ausbildungszentrum Metall 2006 als selbständige Ausbildungseinrichtung für die überbetriebliche Lehrausbildung bestätigt. Seither hat man im Ausbildungszentrum schon viele Lehrlinge begleitet und nach einer fundierten Grundausbildung in die betriebliche Ausbildung weitervermittelt.
Wie verändert Generative KI die Berufe der Zukunft?
Nach der Betriebsführung hielt Referent Franz Unterluggauer (Standortagentur Tirol) einen Impulsvortrag zum Thema „Wie verändert Generative KI die Berufe der Zukunft“. Unterluggauer betonte eingangs, dass es wichtig ist, den Begriff „Künstliche Intelligenz“ näher zu differenzieren. Was im Alltagsgebrauch als „Künstliche Intelligenz“ (KI) bezeichnet wird, meint häufig nur ein Teilaspekt des Gebiets, nämlich den Bereich der sogenannten „Generativen KI“. Diese Art von KI wird unter anderem dazu verwendet aus bestehendem Material neue Texte, Bilder oder Videos zu generieren.
Unterluggauer zufolge sind diverse Branchen bereits von der rasanten Entwicklung der Generativen KI betroffen. Das äußert sich beispielsweise in Branchen mit Kundensupport oder Online-Marketing. Hier übernehmen verschiedene Formen Generativer KI z.B. den Erstkontakt mit Kund*innen oder die Erstellung von Inhalten und die Auswertung von Daten. Ergänzend dazu präsentierte Unterluggauer eine McKinsey-Studie1, der zufolge in Deutschland bis 2030 rund 30% der aktuellen Arbeitsstunden durch Technologie, einschließlich Generativer KI, automatisiert werden können.
Generative KI am österreichischen Arbeitsmarkt und in Tiroler Unternehmen
Am österreichischen Arbeitsmarkt zeichnet sich Unterluggauer derweil eine interessante Tendenz ab. So gaben im Rahmen einer PwC-Umfrage2 von 56.000 Berufstätigen in 50 Ländern (darunter 1.000 Österreicher*innen) 90 – 95 % der täglichen KI-Nutzer*innen an, dass KI ihre Kreativität und die Qualität ihrer Arbeit erhöhen und ihre Arbeit effizienter machen wird. Weiters haben 52% der befragten Personen angegeben, in den letzten zwölf Monaten generative KI in ihrem Job genutzt zu haben. Dieser – sehr optimistisch eingestellten – Gruppe an KI-Nutzer*innen steht eine große Gruppe an Personen gegenüber, die KI beruflich noch nie eingesetzt haben. Es zeigt sich Unterluggauer folglich eine große Kluft zwischen optimistischen Nutzer*innen und Personen, die keine KI nutzen.
Anschließend präsentierte Franz Unterluggauer diverse Praxisbeispiele von Unternehmen aus Tirol, die im Bereich der Generativen KI tätig sind und entsprechende Tools für Onlinemarketing, Aus- und Weiterbildung oder Kundenservice entwickelt haben. Als Take-Away Points gab Unterluggauer den Teilnehmer*innen mit, dass im beruflichen Umgang mit Generativer KI kontinuierliche (technologische) Weiterbildung, Verständnis und Offenheit im Umgang essenziell sind und sein werden.
In Anschluss an den Impulsvortrag ergriff BFI-Geschäftsführer Othmar Tamerl das Wort und bedankte sich bei Franz Unterluggauer sowie dem Organisationsteam für die gelungene Veranstaltung und den Gästen für ihr Interesse am Ausbildungszentrum und die Teilnahme am Stammtisch.
- A new future of work: The race to deploy AI and raise skills in Europe and beyond (McKinsey Global Institute/Mai 2023 ↩︎
- Hopes and Fears Global Workforce Survey 2024 (PwC/August 2024) ↩︎
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